Offenheit beginnt mit einem Lächeln
von Thomas Sparrer
Wie schön es ist, sich verstanden zu fühlen. Das durften gestern die 24 Kinder erleben, die am Lessing-Gymnasium in einer Spezialklasse Deutsch lernen. In einem Erzählprojekt konnten sie ihre Geschichten aufschreiben. Neun Übersetzer halfen ihnen dabei und bestärkten sie, ihre Muttersprache zu lieben und Deutsch zu lernen. Denn es ist ein Geschenk, mehrere Sprachen zu können. Jeder Schüler am Lessing-Gymnasium weiß, wie mühselig es ist, eine Fremdsprache zu lernen. Deshalb bekamen die Flüchtlingskinder gestern ein Höchstmaß an Respekt und Aufmerksamkeit , die nach ein paar Monaten Deutschlernen ihre Geschichten in der voll besetzten Aula auf deutsch erzählten. Die Geschichten der Kinder zeigten, dass kein Mensch einfach so seine Heimat verlässt und in ein fremdes Land flüchtet, wo er von niemanden verstanden wird. Dafür gibt es meist triftige Gründe.
Das Lessing-Gymnasium hat vor einem knappen Jahr nicht lange gefackelt und mit der Deutschklasse für die ersten sieben Flüchtlingskinder begonnen. 24 sind es mittlerweile und um diese Kinder herum versucht die Schule ein Netzwerk aus Schülern aufzubauen, das die Jungen und Mädchen einbezieht. Integration ist Dialog und gemeinsames Tun. Die Kinder mühen sich, unsere schwere Sprache samt ihrer Grammatik zu lernen. Aber selbst wenn es mit gemeinsamer Sprache noch nicht klappt, gibt es Mimik und Gestik, gibt es Offenheit und ein Lächeln, das ermutigt. Wer von Integration redet, sollte in seinem Alltag mal mit einem freundlichen Lächeln für Fremde anfangen.
Presseberichte und Fotos von der Abschlusslesung sind auf der Website des Lessing-Gymnasiums zu finden: http://www.lgd.de/news/februar/0102-fluechtlingskinder-erzaehlen-geschichten.html